Bipolare Störung (früher auch als manische Depression bekannt)
Die bipolare Störung ist eine psychische Erkrankung, die durch extreme Stimmungsschwankungen gekennzeichnet ist. Menschen mit bipolarer Störung erleben Perioden intensiver Hochstimmung, die als manische Episoden bezeichnet werden, gefolgt von Perioden tiefer Niedergeschlagenheit, die als depressive Episoden bezeichnet werden. Die Stimmungswechsel können abrupt oder allmählich auftreten und das tägliche Funktionieren erheblich beeinträchtigen.
Typische Symptome einer manischen Episode umfassen übermäßige Energie, erhöhtes Selbstvertrauen, geringes Schlafbedürfnis, übermäßige Redseligkeit, erhöhte Aktivität, riskantes Verhalten, ungewöhnliche Gedanken oder Ideen und das Gefühl, "unbesiegbar" zu sein. Depressive Episoden werden durch Symptome wie gedrückte Stimmung, Interessenverlust, Energieverlust, Schlafstörungen, Gefühle von Wertlosigkeit, Konzentrationsprobleme und Gedanken an Tod oder Suizid gekennzeichnet.
Die genauen Ursachen der bipolaren Störung sind nicht vollständig bekannt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, neurobiologischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt. Ein familiäres Risiko, bestimmte biochemische Ungleichgewichte im Gehirn und stressbedingte Ereignisse können das Risiko für die Entwicklung einer bipolaren Störung erhöhen.
Die Diagnose einer bipolaren Störung wird von einem Facharzt gestellt, der eine umfassende Bewertung durchführt. Dies umfasst eine ausführliche Anamnese, die Bewertung der Symptome, das Ausschlussverfahren zur Erkennung anderer möglicher Ursachen und die Einhaltung der diagnostischen Kriterien, wie sie im DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) festgelegt sind.
Die Behandlung der bipolaren Störung umfasst in der Regel eine Kombination aus Medikamenten, Psychotherapie und unterstützenden Maßnahmen. Stimmungsstabilisierende Medikamente, wie Lithium, werden häufig verschrieben, um manische Episoden zu kontrollieren und Rückfälle zu verhindern. Psychotherapie, wie kognitive Verhaltenstherapie oder Interpersonelle Therapie, kann helfen, den Umgang mit Stimmungsschwankungen, Stressbewältigung und dem Aufbau gesunder Bewältigungsstrategien zu verbessern. Eine gesunde Lebensweise, regelmäßige Schlafmuster und die Vermeidung von Stressauslösern sind ebenfalls wichtig.
Menschen mit bipolarer Störung können von verschiedenen Formen der Unterstützung profitieren. Die Einbindung eines qualifizierten Therapeuten oder Psychiaters, der Erfahrung in der Behandlung der bipolaren Störung hat, ist wichtig. Unterstützungsgruppen und Peer-Support-Netzwerke bieten die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Betroffenen, um Unterstützung, Verständnis und praktische Ratschläge zu erhalten. Es ist wichtig, eine verlässliche Unterstützung zu haben und die Behandlungspläne regelmäßig zu überwachen.
William Coryell, MD, University of Iowa Carver College of Medicine