Sozialphobie (soziale Angststörung)
Die Sozialphobie, auch als soziale Angststörung bekannt, ist eine psychische Erkrankung, bei der Menschen eine intensive Angst vor sozialen Situationen haben. Betroffene haben oft die Befürchtung, von anderen beurteilt, kritisiert oder gedemütigt zu werden. Die Angst kann dazu führen, dass Menschen soziale Aktivitäten meiden oder mit großer Angst und Anspannung konfrontiert sind, wenn sie sich in sozialen Situationen befinden. Die Sozialphobie kann das alltägliche Leben erheblich beeinträchtigen und die sozialen Beziehungen stark belasten.
Typische Symptome der Sozialphobie umfassen intensive Angst und Nervosität in sozialen Situationen, wie zum Beispiel bei öffentlichen Reden, beim Essen oder Trinken in der Öffentlichkeit oder beim Treffen neuer Menschen. Betroffene haben oft Angst, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, befürchten, peinliche oder unangemessene Handlungen auszuführen und fürchten, von anderen negativ beurteilt oder abgelehnt zu werden. Körperliche Symptome wie Erröten, Schwitzen, Herzrasen oder Magen-Darm-Beschwerden können ebenfalls auftreten.
Die genauen Ursachen der Sozialphobie sind nicht vollständig bekannt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, neurobiologischen, psychologischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt. Frühe traumatische Erfahrungen, genetische Veranlagung, bestimmte Persönlichkeitsmerkmale wie Schüchternheit oder ein geringes Selbstwertgefühl sowie ungünstige soziale Bedingungen können das Risiko für die Entwicklung einer Sozialphobie erhöhen.
Die Diagnose einer Sozialphobie wird von einem Facharzt gestellt, der eine umfassende Bewertung durchführt. Dies umfasst eine ausführliche Anamnese, die Bewertung der Symptome, das Ausschlussverfahren zur Erkennung anderer möglicher Ursachen und die Einhaltung der diagnostischen Kriterien, wie sie im DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) festgelegt sind.
Die Behandlung der Sozialphobie umfasst in der Regel eine Kombination aus Psychotherapie, Medikamenten und unterstützenden Maßnahmen. Die kognitive Verhaltenstherapie (CBT) ist eine häufig empfohlene Form der Psychotherapie, bei der Techniken erlernt werden, um Ängste zu bewältigen, negative Denkmuster zu ändern und soziale Fertigkeiten zu verbessern. In einigen Fällen können auch Medikamente wie Antidepressiva oder Angstlöser verschrieben werden, um die Symptome zu lindern.
Josephine Elia, MD, Sidney Kimmel Medical College of Thomas Jefferson University